1926. In einem Pariser Bistro erzählt Franz Tunda (Helmuth Lohner) seine atemberaubende Lebensgeschichte, die einer Flucht ohne Ende gleicht. Im Jahre 1916 gerät der k. u. k. Oberleutnant in russische Gefangenschaft und wird in ein Lager interniert. Ihm gelingt die Flucht, er findet Unterschlupf bei einem sibirischen Jäger und wird beim Versuch, sich in seine Heimat durchzuschlagen, erneut festgenommen. Nach Kriegsende wieder in Freiheit wird er Rotgardist und schließt sich den Bolschewiken an. Er wird Kommandeur in der roten Armee, dann Sowjetfunktionär in Moskau. Dabei verliebt er sich in die hübsche Kommissarin Natascha und lernt die ruhe Alja kennen. Doch auch die Liebe kann Franz Tunda nicht darüber hinweg helfen, dass er letztlich ein Fremder in einem fremden Land bleibt...
Der epische Roman Joseph Roths aus seiner frühen Schaffensperiode, in der er sich dem Schicksal von Kriegsheimkehrern widmete, wurde von Roth-Spezialist Michael Kehlmann, der mit 'Radetzkymarsch', 'Hiob' und 'Tarabas' zuvor bereits mehrere Stoffe des Dichters umgesetzt hatte, inszeniert. Der Regisseur schafft ein interessantes Stimmungs- und Sittenbild, das tief in die russische Seele blicken lässt. Der grandiose Helmuth Lohner spielt mit großer Eindringlichkeit. Bemerkenswert ebenso die Besetzung der Nebenrollen, hier glänzen Fritz Muliar, Peter Weck, Kurt Sowinetz und Mario Adorf.
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