Minus zwei

Vier Leute, eine Party, vier Erinnerungen: Auf der Geburtstagsfeier von Tim (Markus Rudolf aus 'Das Experiment') ist richtig was los; viele Gäste, viel Alkohol und noch mehr Ereignisse. Tims bester Kumpel Freddo (Marcus Lucas aus 'Butterfly, a grimm love story'), ein Cannabisverehrer und Partylöwe, bleibt beispielsweise mit einem verhassten Typen im Fahrstuhl stecken. Die etwas dröge Kiana (Dorothea Kirschner) versucht eine Liebelei mit einem ehemaligen Liebhaber anzufangen, während Michael (Michael Knoll) sich übermäßig mit Drogen und Alkohol vergnügt. Alle Ereignisse spielen zwar auf derselben Party, doch jeder der vier Gäste erzählt eine andere, subjektive Geschichte...

Unter der Regie von Tobias Martin, Sabeth Hron, Frank M. Rost und Oliver Kopp entstand mit 'Minus zwei' (2005) ein Dogma-ähnlicher Independentfilm, der einem vier alternative Sichtweisen ein und derselben Feier bietet. Es geht bei 'Minus zwei' nicht um eine konstruierte Geschichte; es gibt keinen Helden, keinen Antagonisten und auch kein Ziel, das es zu erreichen gilt. Es gibt keine klassische Erzählstruktur. Diesen Film muss man erfahren, muss man ergründen und für sich interpretieren. Es geht um Atmosphäre, um subjektive Erinnerung. Der eine erinnert sich vermehrt an lustige und unterhaltsame Dinge, während sich andere auf der Feier zu langweilen scheinen. Die Situationen sind teilweise überzeichnet und widersprechen sich. 'Minus zwei' ist ein Zeitdokument, eine Momentaufnahme einer ganzen Generation, der uns zeigt, wie unterschiedlich die Wahrheit sein kann.