Wir schreiben das Jahr 2073 und die schlimmsten Befürchtungen des modernen Lebens haben sich bewahrheitet. Überwachungsdrohnen füllen den feuerorangen Himmel und die militarisierte Polizei durchstreift die zerstörten Straßen, während sich Überlebende unter der Erde verstecken und darum kämpfen, sich an ein freies und hoffnungsvolles Leben zu erinnern...
'2073' (Großbritannien/USA 2024), in dieser genialen Mischung aus visionärer Science-Fiction und spekulativer Sachliteratur entführt uns der Oscar-prämierte Filmemacher Asif Kapadia (siehe sein Musik-Biopic 'Amy' von 2015) in eine Zukunft, die durch die erschreckenden Realitäten unserer Gegenwart vorweggenommen wird. Die zweifach Oscar-nominierte Samantha Morton (aus 'In America', 'Sweet and Lowdown', 'Minority Report') spielt eine Überlebende, die von alptraumhaften Visionen der Vergangenheit heimgesucht wird - einer Vergangenheit, die zufällig unsere Gegenwart ist, visualisiert durch zeitgenössisches Filmmaterial, das die heutigen globalen Krisen des Autoritarismus, der ungezügelten Big-Tech, der Ungleichheit und des globalen Klimawandels miteinander verbindet. '2073' ist eine erschütterliche Vision einer dystopischen Zukunft, die sehr wohl unsere eigene sein könnte.