Ryan (Gregory Lay) ist Schauspieler, wohnt im New Yorker 'East Village' und steht eigentlich auch sonst mitten im Leben. Während einer Drehpause springt der hippe Mittdreißiger in den nächsten Zug aufs Land, um seinen Cousin Hudson (David Neal Levin) zu besuchen, der zurückgezogen in einer Kleinstadt lebt und seine Tage am liebsten im Bademantel verbringt. Eigentlich ist Hudson ein liebenswerter Kerl, allerdings mag er selten andere Menschen, fährt Autorennen um dem Wohnzimmertisch und kann auch sonst seine Umwelt mit allerhand irritierenden Angewohnheiten zur Verzweiflung treiben. Mit Ryan scheint er sich jedoch gut zu verstehen, und ehe sich der smarte Großstädter versieht, sitzt er mit Hudson und der unbekümmert lebensfrohen Zufallsbekanntschaft Sunrise (Mary Catherine Greenawalt) im klapprigen Auto, um die Asche von Hudsons Mutter unter einem alten Kirschbaum in der ländlichen Einöde zu begraben. Und wie es sich für einen solchen seltsamen Roadtrip gehört, geht schon von Beginn an so einiges gehörig schief. Es wird eine lange Reise werden...
Sean Daniel Cunninghams 'Bei der Asche meiner Mutter' alias 'Hudson' (2019) hat Spaß mit den ausgefallenen Ideen seiner drei ungleichen Protagonisten und fühlt sich ähnlich an wie eine sonntägliche Autofahrt an einem sonnigen Herbstnachmittag - ein vor Lebensfreude funkelndes Feelgood-Movie, erfrischend unkonventionell und doch bestechend in seiner drollig lakonischen Weltsicht. Oben drauf als Sahnehäubchen: einer der entspanntesten und emotionalsten Indie-Soundtracks der letzten Jahre.