In der Millionenstadt Berlin muss man - im wahrsten Sinne des Wortes - mit seiner großen Liebe zusammenprallen. Sonst kann es sein, dass man ihr niemals begegnet. Nachts, auf dem Weg zur Arbeit im Fleischhof, gerät Jan Nebel (Jürgen Vogel) in eine Straßenschlacht. Ehe er sich versieht, hat er zwei Zivilfahnder umgehauen und hat die schöne Unbekannte Vera (Christiane Paul) an seiner Seite, die mit ihm durch die Hinterhöfe flüchtet. Die Nacht hat Folgen für Jan: Job futsch, eine saftige Geldstrafe, Stress zu Hause. Die Lage ist mies wie nie. Doch wenn Jan und Vera sich sehen, schwinden die Sorgen. Sie verbringen leidenschaftliche Stunden miteinander, schnorren sich durch luxuriöse Buffets und schummeln sich in Nobelhotels. Jan, der Träumer auf Jobsuche und Vera, die kapriziöse Musikerin, könnten ein Traumpaar sein, dazu Buddy (Ricky Tomlinson) und Harri (Armin Rohde). Doch ihr Glück ist fragil: Jan fürchtet, sich mit HIV infiziert zu haben und Vera schleicht sich jede Nacht aus seinem Bett, ohne zu erklären, wohin sie geht...
'Das Leben ist eine Baustelle' (1997), der Titel ist Programm: In Wolfgang Beckers Film bauen und basteln die Protagonisten noch an ihrem Leben. Alles scheint brüchig. Alle sind auf der Suche. Nach sich selbst, nach anderen, nach ein bißchen Glück und großer Liebe. Jan hasst sein Leben und seine Herkunft. Aber er liebt Vera. Vera möchte Jan lieben, aber sie liebt auch ihre Unabhängigkeit. Buddy (Ricky Tomlinson) liebt die Musik von Buddy Holly und hat Angst, sich in Kristina zu verlieben. Jan liebt Jenni (Rebecca Hessing), seine Nichte. Seine Schwester Lilo liebt Harri (Armin Rohde), den Jan und Jenni nicht ausstehen können. Sensibel und leise, schrill-komisch und laut erzählt Regisseur Wolfgang Becker von Menschen in einer Stadt im Umbruch, von ihren Träumen, Ängsten und Sehnsüchten.