"Gute kenianische Mädchen werden gute kenianische Ehefrauen" - Kena Mwaura (Samantha Mugatsia) lernt schon früh, was von Mädchen und Frauen in ihrem Heimatland erwartet wird: artig sein und sich dem Willen der Männer fügen. So wird auch ihre alleinerziehende Mutter dafür verantwortlich gemacht, dass ihr Mann sie für eine jüngere Frau verlassen hat. Doch die selbstbewusste Kena lässt sich nicht vorschreiben, wie sie zu leben hat. So freundet sie sich auch mit der hübschen Ziki Okemi (Sheila Munyiva) an, obwohl ihre Väter politische Konkurrenten sind. Das Gerede im Viertel ist den Mädchen zunächst ziemlich egal. Doch als sich Kena und Ziki ineinander verlieben, müssen sie sich entscheiden: zwischen der vermeintlichen Sicherheit, ihre Liebe zu verbergen, und der Chance auf ihr gemeinsamen Glück...
'Rafiki' (2018), der Titel in Suaheli heißt übersetzt 'Freund(in)', ist der erste kenianische Film, der bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. In Kenia selbst, wo Homosexualität noch immer unter Strafe steht, war der Film zunächst mit einem Aufführungsverbot belegt, das erst nach einer Klage der Regisseurin Wanuri Kahiu aufgehoben wurde. Basierend auf der preisgekrönten Kurzgeschichte 'Jambula Tree' (2008) der ugandischen Autorin Monica Arac de Nyeko, erzählt Filmemacherin Kahiu in 'Rafiki' von einer afrikanischen Jugend, die entschlossen gegen Homophobie, religiöse Dogmen und die Strenge der Eltern aufbegehrt. Ein mitreißender Film, der vor Freiheitsliebe und Lebensfreude in strahlenden Farben leuchtet.