Yû (Takahiro Nishijima) ist eigentlich ein braver Schüler, der um die Aufmerksamkeit seines Priester-Vaters jedoch mit kleineren und größeren begangenen Sünden buhlt. Vor allem sexuelle Entgleisungen scheinen dem Vater Zuneigung zu entlocken. Als er bei einem seiner voyeuristischen Streifzüge auf seine große Liebe Yôko (Hikari Mitsushima) trifft, wird es kompliziert. Sie ist die Tochter der Affäre seines Vaters, die von nun an mit ihm unter einem Dach lebt. Als seine ganze neue Familie von einer wahnsinnigen Sekte gekidnappt wird, beginnt für Yu der große Kampf um seine Liebe...
237 Minuten Liebeschaos: 'Love Exposure' ist ein wildes und ungebändigtes Potpourri aus großen Gefühlen, aus sexueller Perversion, Sakralem und Sektenwahn. Das ganze ist so klug und einmalig kombiniert, dass knapp vier Stunden schneller als ein Musikclip vergehen. Sion Sono (siehe auch 'Strange Circus', 'Suicide Circle' oder 'Exte - Hair Extensions'), ein Meister des ungestümen und originellen Filmschaffens, kombiniert ohne Hemmungen das Unmögliche, Barock mit Pop, Sünde und Schuld, Perversion und Sittsamkeit, Gewalt mit Zartheit, Prunk und Bescheidenheit. Ebenso provokant wie in jeder Sekunde ausnahmslos gewinnend, fordert 'Love Exposure' seine Zuschauer heraus und belohnt sie mit einer überwältigenden Kinoerfahrung. 'Love Exposure' eröffnete die Sektion Internationales Forum des jungen Films auf der Berlinale mit einem Donnerschlag. Wie von Forumsleiter Christoph Terhechte angekündigt erwies sich das vierstündige Liebesdrama als 'kurzweiligster Film der Berlinale', als augenöffnendes Filmerlebnis, dem sich keiner entziehen mochte. Der überraschende Kritiker- und Publikumsliebling wurde dafür gleich mit zwei Preisen geehrt, dem 'Caligari' und 'FIPRESCI' Preis.