"Ich schaffe das alles mit meinem Kopf und meinen eigenen Händen", erklärt Bathsheba Everdene (Julie Christie) den erstaunten Männern in Bezug auf ihr Erbe, ein beeindruckendes Landgut. Alles? Wohl kaum. Denn was die Herzensangelegenheiten angeht, kann sie nur ihrem vagen Gefühl folgen. In dieser prächtigen Verfilmung des romantisch-viktorianischen Klassikers von Thomas Hardy zeigt die strahlende Julie Christie eine unvergessliche Leistung als Bathsheba, wieder unter der Regie von John Schlesinger und nach dem Drehbuch von Frederic Raphael, mit denen sie bereits bei 'Darling' (1965) zusammengearbeitet und die sie zum Star gemacht hatten. Terence Stamp als schurkischer Soldat, Peter Finch als reicher Landbesitzer (vom 'National Board of Review' als bester Schauspieler ausgezeichnet, so wie die Produktion als bester Film) und Alan Bates als ungehobelter Schäfer liefern ebenfalls denkwürdige Darstellungen als Bathshebas Verehrer. Zur mitreißenden Visualisierung gehören Massenszenen und opulente Drehorte - gefilmt vom Kameramann und späteren Regisseur Nicolas Roeg - wie ein Gutshaus von 1608 als Bathshebas repräsentative Residenz. Sie dienen als Kulisse für ein leidenschaftliches Epos, das komplett an Originalschauplätzen in Hardys berühmter Heimatregion entstand.