Ein unwiderstehliches Feel-Good-Movie der anderen Art aus dem Land der Sch'tis. Ein Plädoyer für Toleranz und dem nicht immer ganz einfachen Weg zum friedlichen Miteinander. Ein kleines Wunder zu einem Thema von brisanter Aktualität: Frankreich 1975. Seyolo Zantoko (Marc Zinga) ist Arzt und stammt aus dem Kongo. Als er einen Job in einem kleinen Kaff nördlich von Paris angeboten bekommt, beschließt er, mit seiner Familie umzuziehen. Sie erwarten Pariser Stadtleben, treffen aber auf Dorfbewohner, die zum ersten Mal in ihrem Leben einem afrikanischen Arzt begegnen und alles tun, um den 'Exoten' das Leben schwer zu machen. Aber wer mutig seine Heimat verlassen hat und einen Neuanfang in einem fremden Land wagt, lässt sich so leicht nicht unterkriegen...
Lachen und Weinen, Humor und Gefühl, ein Clash der Kulturen, wie er heftiger nicht sein könnte: Regisseur Julien Rambaldi verbindet in seinem zweiten Film 'Ein Dorf sieht schwarz' (nach 'Les meilleurs amis du monde' 2010) all diese Zutaten zu einem fulminanten Mix aus bewegender und leichtfüßiger Komödie, zielt gekonnt auf Herz und Hirn. Augenzwinkernd nimmt er die muffigen 1970er Jahre auf dem Land unter die Lupe. Paris und die Studentenrevolte von 1968 sind fern, im idyllischen Marly-Gomont erstickt man lieber in Gemütlichkeit. Toleranz, Durchhaltevermögen und die Hoffnung auf Wandel, gegenseitiges Verständnis und friedliches Miteinander dominieren in dieser feinsinnigen Geschichte. Das Wunderbare: dieses Miteinander ist kein Märchen, sondern Wirklichkeit und Wahrheit. Kamini, bekannter Rapper und Sohn von Seyolo Zantako, landete 2006 einen Hit mit seinem witzigen Song 'Marly-Gomont' und entwickelte die Filmidee vom Ankommen und Bleiben, erzählt im Drehbuch vom Schicksal seiner Eltern - emotional, zärtlich, berührend. Marc Zinga ('Dheepan', 'Das unbekannte Mädchen') und Aïssa Maïga ('Caché', 'Bamako') spielen das liebenswerte Paar zwischen Anpassung und Stolz auf die eigenen Wurzeln. Klein gestartet, ließen sich im Sommer 2016 durch gute Mundpropaganda schlussendlich 600.000 Zuschauer von diesem Feel-Good-Movie verzaubern. Im November wurde der Film bei den 33. Französischen Filmtagen Tübingen/Stuttgart mit dem Publikumspreis Stuttgart ausgezeichnet.