Noch nie hatte es das auf der Kinoleinwand gegeben: die unendliche Weite der Unterwasserwelt mit ihrer Vielzahl an Farben und Bewohnern. Ein vollkommen eigener Kosmos mit eigenen Regeln, eine Welt der Stille und des Schweigens. Die zwölf Taucher des französischen Meeresforschungsschiffs 'Calypso' und ihr Kapitän Jacques-Yves Cousteau machen diese Welt für den Zuschauer sichtbar. Sie ernten Schwämme am Meeresgrund, tauchen zu gesunkenen Schiffswracks, schwimmen mit Delfinen und Schildkröten, nähern sich Haien, erkunden die Fische des Roten Meeres und schließen Freundschaft mit Barsch Jojo. Mit an Bord ist auch der junge Filmemacher Louis Malle (später Regisseur u.a. von französischen Spielfilmklassikern wie 'Fahrstuhl zum Schafott' und 'Auf Wiedersehen, Kinder'), der hier gemeinsam mit Cousteau Regie führt. Malle und Cousteau gelingt es, die einzigartige Schönheit der tropischen Meere zu dokumentieren und für den tauch-unerfahrenen Zuschauer erlebbar zu machen. Man sieht aber auch die Gefahren, die die Faszination des Tauchens mit sich bringt. Sei es der Tiefenrausch, der einen dazu verleitet, nicht mehr aufsteigen zu wollen und den Verstand zu verlieren, oder einfach die Gefahr, durch zu langes Verweilen in der Tiefe zu viel Stickstoff im Blut aufzunehmen. Die Aufnahmen aus dem Mittelmeer, dem Roten Meer und dem Indischen Ozean, die 1956 veröffentlicht wurden, führen den Zuschauer in eine vollkommen neue und bisher unerschlossene Welt und schrieben Filmgeschichte.