Es ist das Jahr 1970 und als 'Black Sabbath' ihr erstes Album aufnehmen wird in einem tristen Dorf im isländischen Nirgendwo die kleine Hera geboren. Als Zwölfjährige muss sie mit ansehen, wie ihr großer Bruder durch einen tragischen Unfall aus dem Leben gerissen wird. Von dem traumatischen Erlebnis schockiert, übernimmt sie seine Persona samt Lederjacke, Motörhead-Shirt und E-Gitarre. Ihre ganze Jugend trägt sie fortan nur noch seine Klamotten, hört und spielt seine Musik. Trauer und Wut werden mit Songs von bekannten Metalbands und mit eigenen Heavy-Metal-Riffs ausgedrückt. Auch nach der Schulzeit fühlt sie sich von allen missverstanden, auch von ihren Eltern. Diese versuchen durch den Kirchenchor wieder ein wenig am Leben teilzunehmen. Gerade als Heras (Thora Bjorg Helga) Rebellion immer destruktivere Ausmaße annimmt, zieht ein junger Priester in den Ort. Das Schicksal scheint sich zu wenden und Hera erkennt, dass sie nicht ihr ganzes Leben lang weglaufen kann...
Ragnar Bragasons starkes Coming-of-Age-Drama 'Metalhead' zeigt, wie eine gebrochene Seele ihrem Schmerz Ausdruck verleiht, weil sie keiner verstehen will. Die Rebellion einer Teenagerin gegen das spießbürgerliche Dasein wurde selten so gefühlsgenau umgesetzt. Die Hauptrolle spielt die bezaubernde Thora Bjorg Helga (siehe auch 'The Deep' 2012 und 'Brave Men's Blood' 2014). Sie lebt wortkarg und mit Fuck-You-Attitüde in ihrer eigenen Welt der Metal-Götter und begeistert damit nicht nur die Szene-Jünger. Acht Awards und zehn weitere Nominierungen beim isländischen Filmpreis 2014 sprechen Bände. Untermalt von einem großartigen Soundtrack von 'Judas Priest', 'Megadeth', 'Riot', 'Lizyy Borden', 'Savatage', 'Solstafir' und anderen überzeugt das nordische Kleinod auf ganzer Linie und wärmt zudem die Seele, auch die Schwarze.