1939, Janina Dawidowicz (Dana Vávrová) ist zehn Jahre alt, als der Krieg über sie und ihre Familie hereinbricht. Der Einmarsch der Deutschen in Polen während des Zweiten Weltkrieges zwingt das polnisch-jüdische Mädchen aus bürgerlichen Verhältnissen und ihre Familie zur Flucht. Sie lassen die Kleinstadt nahe der deutschen Grenze hinter sich und ziehen nach Warschau. Was sie anfangs für ein Abenteuer hält, wird bald bitterer Ernst. Im überfüllten Warschauer Ghetto herrschen Epidemien und Hungersnot und die Deportationen beginnen. Ihre Eltern versuchen Janina eine halbsweg normale Kindheit zu bieten und lassen sie schließlich aus den Ghetto hinausschmuggeln. Unter falscher Identität überlebt sie so den Krieg in einer Klosterschule auf dem Land...
In 'Ein Stück Himmel' (1982) beschreibt Regisseur Franz Peter Wirth nach der Autobiographie von Janina David eine zerstörte Kindheit zwischen 1939 und 1945. Am Anfang ist Nina ein verwöhntes neunjähriges Kind, die einzige Tochter eines wohlhabenden jüdischen Mühlenbesitzers im polnischen Calisz. Am Ende ist sie ein entwurzelter, 15-jähriger Teenager, zusammen mit ihrem Onkel die einzige Überlebende ihrer Familie. Dazwischen liegen die Flucht vor dem deutschen Polenfeldzug, die Vertreibung ins Warschauer Ghetto, das Untertauchen in einer 'arischen' Familie und das Verstecken in katholischen Klöstern. Am Ende kehrt sie in ein Leben zurück, in dem ihr selbst das Vertraute fremd geworden ist. Ein tief ergreifender Film mit der herausragenden Dana Vávrová.