Los Angeles in den Achtziger. Man trifft sich zum Essen, zum Koksen, zum Sex. Jugendliche sind auf der Suche nach dem ultimativen Kick, frustrierte Ehefrauen halten sich Liebhaber im Alter ihrer Söhne. All diese exzessiven Lebensstile sind Teil einer selbstinszenierten Apokalypse in Hollywood, dessen moralische Gleichgültigkeit so gnadenlos auf sie hinab brennt wie die kalifornische Sonne. Sex. Musik. Jugend. Leere. Los Angeles im Jahre 1983. Reagan ist Präsident und Konsum ist King...
In seinen Werken 'Unter Null' und 'American Psycho' nimmt Bret Easton Ellis gnadenlos die amerikanische Gesellschaft unter die Lupe, einer Kultur, in der nichts jemals genug ist. Mit 'The Informers' adaptiert er nun seinen eigenen Roman für die Leinwand und kehrt in das hedonistische Los Angeles der 1980er Jahre zurück, in dem alles möglich ist, wenn man nur genug Geld, Macht und und keine Skrupel hat. Gekonnt balanciert die 2008er Verfilmung von Gregor Jordan zwischen den verschiedenen Figuren und findet doch immer wieder Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten, vom desillusionierten Hollywoodagenten William Sloan (Billy Bob Thornton), der sich in eine Affäre mit der alternden Nachrichtensprecherin Cheryl Moore (Winona Ryder) flüchtet und seine verbitterte Frau Laura Sloan (Kim Basinger) weiter von sich wegstößt über seinem nach einem Sinn suchenden Sohn Graham (Jon Foster), der mit seiner Freundin Christie (Amber Heard) eigentlich nur eine normale Beziehung führen will, ohne Party, Drogen und Partnerwechsel bis zu Gangster Peter (Mickey Rourke), der gegen Geld kleine Kinder entführt und nicht weiter hinterfragt, was mit ihnen geschieht. Sie alle kämpfen sich durch den Lärm und die Betonhölle der amerikanischen Großstadt und alle suchen sie verzweifelt nach Halt in einem Leben, das monströs ist und die Schwachen ausspuckt.