Das Leben steckt voller seltsamer Überraschungen.
Drama
Das Leben steckt voller seltsamer Überraschungen.
Drama
Bewertung und Kritik von
Filmfan "myronymus" am 31.12.2010Ich habe lange keinen Film mehr gesehen, der in seiner Narration so unaufgeregt und gemächlich daherkam wie Jim Jarmuschs Tragik-Komödie „Broken Flowers“. Natürlich, Bill Murray ist das zentrale Element dieses Film, der den gealterten Frauen-Held Don Johnston spielt, der sein Leben mittlerweile völlig antriebslos auf dem Sofa sitzend vor dem Fernseher verbringt, bis er eines Tages von einem rosa Brief aufgerüttelt wird, in dem geschrieben steht, dass er Vater eines nunmehr neunzehnjährigen Sohnes sein Angetrieben von seinem einzigen Freund Winston macht sich Don auf die Reise durch das Land um fünf Verflossene zu besuchen, die als Mutter seines angeblichen Sohnes in Frage kommen könnten. Diese Odyssee führt Don nicht nur durch das Land, gleichzeitig inszeniert Jarmusch eine Reise quer durch alle Schichten der amerikanischen Gesellschaft. Voller Melancholie erzählt, wird der Film zu keinem klaren Abschluss kommen, der Zuschauer bleibt ratlos zurück, mit mehr als nur eine offenen Frage im Kopf. Was von diesem Film bleibt sind ruhige, schöne Bilder und ein Bill Murray, der seinen Charakter mit seiner ihm eigenen Mimik vortrefflich zu verkörpern weiß. Nicht zu vergessen der schöne Score, der den ganzen Film mit einer melodisch-fröhlichen jazzigen Musik unterlegt, die somit die gezeigten Bilder wunderbar kontrastiert. „Broken Flowers“ ist ein ungeheuer intensiver Film, der seine Wirkung vor allem aus der Atmosphäre zieht, die er selbst erzeugt. Exemplarisch sei an dieser Stelle auf das Dinner mit einer seiner Ex-Frauen (Tilda Swinton) und deren Mann hingewiesen, welches auf Grund der vortrefflichen Inszenierung und des tollen Spiels der Schauspieler eine so unbehagliche Stimmung erzeugt, dass der Zuschauer am liebsten selber aufstehen und den Raum verlassen möchte.
ungeprüfte Kritik