Alles fing ganz harmlos an. Nach dem gleichnamigen Erfolgsroman von Dieter Wellershoff.
Deutscher Film, Drama, Lovestory
Alles fing ganz harmlos an. Nach dem gleichnamigen Erfolgsroman von Dieter Wellershoff.
Deutscher Film, Drama, Lovestory
Bewertung und Kritik von
Filmfan "SteveStrange" am 26.12.2008Eine Tragödie nach der Romanvorlage von Wellershoff. Im Mittelpunkt eine Studentin, die sich Liebe und den Zauber der Welt wünscht. Die sich mit den Banalitäten des Alltags nicht zufrieden geben will. Wer würde es Ihr verdenken...
Sie heiratet schnell. Einen zwanghaften, völlig verklemmten Richter, der sie behandelt wie ihr Lehrer und Erzieher, nicht etwa wie ihr Liebhaber. Die Tanzszene der Anja als Haushütern steht für ihre Sehnsucht. Eine Sehnsucht die das Leben oftmals mit super banalen Realität beantwortet. Bei Anja in Form des besuchenden späteren Ehemanns.
Ausgehungert nach Leidenschaft und Liebe wirft sie ihr Herz dem Chirurgen Jan vor die Füße. Auf Grund ihrer Situation interpretiert Sie viel -wenn nicht alles- in die Affäre hinein. Jan erschrickt über ihre tiefen Gefühle. Verlässt sie, weil seine Alltagsbeziehung „Stress“ signalisiert. Und er zudem weiß, dass er ihre Gefühle nicht erwidern kann - oder will. Er empfindet "nur Lust", nicht Liebe. Der Hobby Philosoph teilt mit: ..."In der Natur gibt es keine Hoffnung und kein Mitleid, nur Vergessen. Deshalb muss man versuchen, so viel Spaß wie möglich im Leben zu haben." Wobei auch Hobbyphilosophen nicht falsch liegen müssen...
Der Film trifft einige Szenarien traumhaft sicher so z. B. erfährt Anja frühzeitig über die Vergangenheit von Jan, von anderen Frauen – und läuft dennoch zielsicher in die Falle.
Was bleibt von einem Film, den man anschaut, um Jessica Schwarz ein weiteres Mal zu bewundern? Jedoch gleichzeitig weiß, dass laut Roman die Rolle der Anja im „Viererkonzert“ diejenige der Schwächste der Viererbande ist. Die durch die Ablehnung von Jan ins „Nichts“ abgleitet? Der Freitod ist die Lösung...
Schüchterne Lebensfremdheit, wie Wellershoff sie in der Romanvorlage schildert, ist der Film-Anja total fremd. Von Anfang an beherrscht sie die Leinwand, das Spiel der Blicke vor der Kamera. Durch ihre überlegene Sinnlichkeit zerstört sie das heikle Gleichgewicht zwischen den vier Hauptfiguren, auf das die Geschichte eigentlich angewiesen wäre.
Kleiner Strickfehler einer Romanverfilmung, die dennoch einnimmt - auch Tobias Moretti als Leonhard und Barbara Auer als Marlene.
ungeprüfte Kritik