Thriller, Horror
Bewertung und Kritik von
Filmfan "iknd9f" am 04.07.2012Ich gehöre auch zu denen, die sich besondere Filme immer genau anschauen und ich mag gar nicht, wenn sich selbst beim zweiten und dritten Blick keine befriedigenden Lösungen ergeben. Ein bisschen Rätsel ist ja ganz schön – aber den Zuschauer derart im Dunkeln zu lassen, frustriert nur und hat mit guter Unterhaltung für mich persönlich nichts zu tun.
Vor allem bei diesem heiklen Thema möchte ich Gewissheit und am Ende ein „AHA-Erlebnis“ bitte sehr und auch kein so plumpes, wenn dieses denn die gewaltsame Einführung der Absaugkanüle in den Oberkörper des Verlobten am Schluss gewesen sein soll.
PRO MORD (Horror)
Mir ist beim Unfall von Anna der weiße Transporter hinter ihr aufgefallen und dass die Fotos der „Toten“ an der Pinnwand vom Bestatter teilweise die Augen offen (ermordet?) und geschlossen (wirklich tot?) hatten. Der Bestatter injiziert ständig eine Bromlösung „zur Entspannung“ aber normalerweise werden Blut und die Körperflüssigkeiten komplett abgesaugt und durch Formalin o. ä. ersetzt (wie halt in der letzten Szene). Sie steht auf und läuft rum, zerstört Gegenstände - kann aber nicht telefonieren und sieht im Spiegel tot aus (Falle?) – das Kind sieht sie, es hat aber angeblich auch wieder diese Gabe. Ihr Atem kondensiert jedoch an Glas und Deacon reagiert panisch, als die Schlüssel weg sind und wirkt angespannt bei der Leichenfeier.
CONTRA MORD (Mystery)
Was aber wiederum der Tatsache widerspricht, dass er auch wusste, welche Lieblingsblumen die (wirklich tote?) ältere Dame hatte, die auch in der Zeit beerdigt wurde. Kann er vielleicht doch wirklich mit den Toten sprechen? Warum musste Anna während der ganzen Zeit nichts essen und sich dann eben auch nicht erleichtern. Auch ist dann keine Narbe mehr an der Stirn (gespachtelt?) – so etwas heilt nicht in ein paar Tagen. Die Verletzung am unteren Rippenbogen klafft auch noch - diese dürfte ohne medizinische Versorgung nicht unproblematisch sein. Genau wie die Frage – Warum fror sie nicht mit diesem dünnen Seidenhemdchen (oder dann später nackt) und kehrt immer wieder auf den kalten Keramiktisch zurück?
UND
Was hat es mit dem Jungen auf sich, der das Küken lebendig begräbt und mit seiner Mutter, die nahezu reglos im Sessel vor dem TV sitzt?
Und wenn der Bestatter ein Wahnsinniger ist, was treibt ihn an? Wie wählt er die Opfer aus? Eine Lehrerin - da gibt es wirklich unnützere Tätigkeiten, wie man ein Leben fristen könnte … oder nur weil sie bei der Beerdigung ihres Klavierlehrers durch den Wind ist? Hat der Typ was gegen Lehrer?
Wenn man als Beweggrund und Mordmotiv aus den Dialogen heraus extrahieren will, dass Leben verschwendet werden und manche schon lange vor ihrem physischen Tod eigentlich bereits tot sind. Wo fängt das eine an, wo hört das andre auf? Verdammte Axt!!!
FAZIT
Dieser Film lässt für meinen Geschmack viel zu viele Fragen offen, wie man es auch dreht… sehr schade drum.
Vielleicht war ja der Produzent einfach dem Vater der Regiesöse noch einen Gefallen schuldig, oder so …
ungeprüfte Kritik