An Margarets 40. Geburtstag erscheint ein alter Notar an ihrem Arbeitsplatz, einer Pariser Konzernzentrale, und besteht darauf, ihr einen Brief persönlich zu übergeben. Ungläubig muss Margaret feststellen: Die Absenderin des Briefes war sie selbst vor 33 Jahren. In einem kleinen südfranzösischen Dorf übergibt ein junges Mädchen 33 Jahre zuvor neun Briefe an den Notar Mérignac. Dieser soll ihr die Briefe ab ihrem 40. Geburtstag zustellen. Weil Marguerite sieht, dass das Erwachsenwerden große Veränderungen bedeutet, will sie Vorsorge treffen, um an Dinge erinnert zu werden, die ihr als Kind wichtig waren. Der junge Notar nimmt den Auftrag an, kann seiner Neugierde aber nicht widerstehen, liest die Briefe und versteht, dass dieser Auftrag der wichtigste seiner Laufbahn ist. Margaret (Sophie Marceau) hat Karriere gemacht, ihren Kindernamen Marguerite hat sie business-like in Margaret geändert. Was soll sie da mit den Fragen eines kleinen Mädchens, ob sie sich treu geblieben ist? Natürlich landen die Briefe zunächst in Margarets Papierkorb, und doch arbeiten die Fragen in ihr weiter, die die eigene Vergangenheit an ihr aktuelles Leben richtet. Monsieur Mérignac wird neun Briefe in Marguerites Auftrag überbringen. Von Brief zu Brief kehren Margarets Erinnerungen an ihre Kindheit zurück, an ihre Mutter, an ihren Bruder, an den tragischen Abschied von ihrer ersten großen Liebe Philibert und an den Schatz, den sie zusammen mit Philibert vergraben hat. Margaret steht an einem beruflichen Scheidepunkt. Sie ist eine Vollblutmanagerin geworden. Ihr größter beruflicher Erfolg, der Verkauf eines Kraftwerks nach China, steht kurz bevor, und mit ihrem Kollegen Malcolm (Marton Csokas) hat sie eine harmonische Beziehung. Über der aber steht wie selbstverständlich für beide die Arbeit. Trotzdem wünscht sich das Paar ein Kind. Margaret verehrt ihre Vorgesetzte Madame De Lorca (Emmanuelle Grönvold), die ihr erklärtes großes Vorbild ist, und doch macht ihr De Lorca immer wieder klar, dass es in ihrem Metier keine Rücksichtnahme gibt – unter Frauen schon gar nicht – und nur das Konzernwohl und das eigene Fortkommen zählen. Marguerites Briefe erinnern Margaret daran, wer sie war, bevor sie eine harte Managerin geworden ist, und genau das kann Margaret im Moment am allerwenigsten gebrauchen. Zu schmerzlich sind die Erinnerungen, als ihr Vater am Tag nach ihrem siebten Geburtstag die Familie verließ, und ihre Mutter mit den Kindern umziehen musste, um sich in einer Fabrikstadt eine neue Existenz aufzubauen. Sie bittet Mérignac, die Briefe zu vernichten. Aber Mérignac denkt nicht daran, sondern setzt unbeirrt seinen Auftrag fort, denn er weiß längst, dass es hier um die Rettung seiner kleinen Auftraggeberin Marguerite im Leben der Erwachsenen Margaret geht, die ihm mit den Jahren sehr ans Herz gewachsen ist. Aber auch Marguerite hat in ihren Briefen an das Leben starke Vorbereitungen getroffen, um sich einen Platz in Margarets Leben zurückzuerobern. Ein Blind Date mit ihrer Jugendliebe Philibert wird Margaret zunächst noch mehr in Verwirrung stürzen, ihr aber auch zeigen, dass sie vor der Vergangenheit keine Angst haben muss, und ihr die Augen dafür öffnen, was im Leben wirklich zählt...
'Vergissmichnicht' (2010) ist ein heiteres Spiel über die Frage, was im Leben wichtig ist. Managerin Margaret hat schon als Kind weitergedacht als andere. Zu ihrem 40. Geburtstag bringt ihr ein Notar Briefe, die sie als 7-jährige geschrieben hat, um sich daran zu erinnern, was ihr früher wichtig war, welche Träume sie hatte und dass es nie zu spät ist, die Weichen neu zu stellen. Sophie Marceau kann in 'Vergissmichnicht' unter der Regie von Yann Samuell wieder einmal beweisen, dass sie das Publikum noch immer mit Charme und Esprit begeistern kann.
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