Kati (Julia Richter), genannt 'Mausi', ist lesbisch. Kein Mensch weiß das, und niemand soll es je erfahren, denn schüchtern ist Mausi auch. Notgedrungen verlässt die 20-jährige ihr westfälisches Heimatdorf, um in Hamburg so zu leben, wie sie es wirklich will. In Yumiko (Alexandra Wilcke) findet sie ihre große Liebe und energische Förderin. Weil Mausi nach wie vor ihre Homosexualität kaschiert, schickt Yumiko sie nach Hause mit dem Rat, wenigstens ihre Mutter einzuweihen. Der Rest sei ein Kinderspiel. Wirklich? Immerhin begegnet Kati in der Heimat auch ihrem ersten Schwarm...
Einerseits ist 'Kommt Mausi raus?!' eine warmherzige, entspannte und sehr lebensnahe Coming-Out-Komödie, die heute immer noch genauso viel Spaß macht wie vor 15 Jahren. Andererseits kann man das Verdienst von Angelina Maccarones Debütfilm für das lesbische Kino nicht hoch genug einschätzen: Nach Jahrzehnten der Ignoranz, in denen lesbische Themen allenfalls in kämpferischen Frauenbewegungsfilmen und den experimentellen Kunstfilmen auftauchten, zeigte 'Kommt Mausi raus?!', dass Coming-Out, Hetero-Kleinstadt-Horror und lesbischer Sex leicht, locker, klug und Prime-Time-tauglich sein kann. Und das war immerhin schon vier Jahre vor 'Raus aus Amal' und die 'L-World' war noch lange nicht in Sicht.