Der Berliner Elektro-Komponist Martin (Paul Kalkbrenner), genannt 'DJ Ickarus', tourt mit seiner Managerin und Freundin Mathilde (Rita Lengyel) durch die Tanzclubs der Welt. Sie stehen kurz vor ihrer größten Albumveröffentlichung. Als Ickarus jedoch nach einem Auftritt im Drogenrausch in eine Berliner Nervenklinik eingeliefert wird, geraten alle Pläne durcheinander. Eine Tragikomödie im Berlin von heute.
Regisseur Hannes Stöhr über 'Berlin Calling': "Normalerweise handeln Musikerporträts ja immer von Amerikanern oder Engländern, die tot sind. Ob Jim Morrison, Charlie Parker, Joe Strummer, Kurt Cobain, Brian Jones, Ian Curtis oder Johnny Cash, immer wird der Überlebenskampf des Musikers im Kontext der Zeit, in der er lebt, erzählt. So werden diese Filme auch immer zum Gesellschaftsporträt, zum Sittengemälde, zur Sozialstudie, zum Zeitporträt. Der meist selbstzerstörerische Kampf des Künstlers wird zur Metapher für eine Generation, wenn es sich um Rock'n'Roll Helden handelt, dann wird der gesellschaftliche Aufbruch betont. 'Kunst und Wahnsinn' ist bei allen diesen Künstlerporträts für mich das Oberthema. Der Zuschauer ist gefesselt vom leidenschaftlichen, eigenwilligen Lebensstil der Hauptfigur. Man wartet gespannt darauf, bis es den Künstler vom Seil haut oder, anders ausgedrückt, sieht zu, wie er zu nah an der Sonne fliegt. Schon 'Led Zeppelin' verwendete ja die Sagengestalt Ikarus als Logo. Warum nicht mal ein Porträt eines deutschen Musikers zeichnen? Vielleicht sogar über einen Künstler, der noch lebt. Warum sich mit der Vergangenheit beschäftigen, wenn die Gegenwart doch spannend genug ist? Warum keinen Film über einen Komponisten von elektronischer Musik? Die Musiker der Youtube Generation komponieren auf ihren Laptops, fliegen um die ganze Welt und benötigen keine Texte. Sie verkaufen ihre Tracks über Downloads, sind auf diese Weise unabhängig von großen Majors und sie sind im besten Sinne Dienstleister für die Tanzbegeisterten der internationalen, globalisierten Clublandschaft. 'Berlin Calling' ist kein Biopic. Der Film zeichnet ein erfundenes Musikerporträt im Berlin von heute, handelt von Kunst und Wahnsinn, Rausch und Ekstase, von Hoffnung und Zukunft, Freundschaft und Familie, von Musik und der Lust am Leben... und natürlich von der Liebe."