Das Verbrechen in Japan ist eine Institution. Die Polizei kann lediglich versuchen, ein Gleichgewicht der Kräfte zwischen den Yakuza-Klans herzustellen. Als der Yamashiro-Klan beginnt, ins Spielgeschäft der Nishida einzugreifen, droht ein blutiger Bandenkrieg, und ein Mann gerät zwischen alle Fronten: Der brutale Cop Kuroiwa (Tetsuya Watari) verachtet die heuchlerische Haltung der Polizeioberen, die den Yamashiro-Klan unterstützen. Gleichzeitig verstrickt sich sein Schicksal immer enger mit den Nishida. Kuroiwa gewinnt die Freundschaft des Nishidaführers Goro (Tatsuo Umemiya) und erliegt dem Charme von Keiko, der bezaubernd traurigen Frau des Klanoberhaupts (Meiko Kaji). Kuroiwa erfährt nun, welch tödliche Konsequenten Ehre und Gewissen in der Unterwelt von Osaka haben...
Kinji Fukasakus Yakuzufilme zeigen ein Japan, wie man es nicht kennt: Fernab vom Neonglitzer Tokios oder den ehrwürdigen Pagoden der Vergangenheit des Kaiserreichs konfrontiert er den Zuschauer mit Armut, Rassismus und Verbrechen. Seine Filme hinterfragen die Ehrbegriffe der japanischen Gesellschaft. Sie legen offen, dass mit dem rasanten wirtschaftlichen Aufstieg Japans in der Nachkriegszeit die bittere Armut vieler Benachteiligter einher ging. In 'Yakuza Graveyard' präsentiert er ebenso schonungslos den japanischen Rassismus gegen Koreaner oder in der Mandschurei geborene Japaner - ein bis heute selten gebrochenes Tabu. Regisseur Fukasaku zeigt, was in den 1970ern Realität war. Seine Drehbücher basieren auf den biografischen Aufzeichnungen von Yakuza und er brachte die Kamera in die Elendsviertel Tokios. Mit seinen Yakuzafilmen etablierte sich Kinji Fukasaku als stilbildender Filmemacher, an dessen Werk sich Nachfolger wie Takeshi Kitano, Takashi Miike und Quentin Tarantino orientieren. 'Yakuza Graveyard' bildet mit den Abschluss von Fukasakus Reise durch die Welt der Yakuza. Hier präsentiert er mit verschärfter Prägnanz und knallhartem Realismus die Unterwelt Japans der 1970er als Ort ohne Ehre und Menschlichkeit.