Drama
Es ist gewiss schon vorgekommen, dass ich Filme nach 20 Minuten ausgeschaltet habe, weil ich mich für sie nicht erwärmen konnte. "Toni Erdmann" ließ mich hingegen über zwei Stunden am Ball bleiben, bis mir die ganze Story schlichtweg zu blöd wurde - die Idee, aus weiblicher Bockigkeit eine Teambuildungsmaßnahme nackelig zu gestalten, weil man zuvor Probleme hatte, wieder aus einem Kleid herauszukommen, ist zwar nicht ganz die Schiene, in der man(n) zuvor auf Petit fours ejakulierte, damit die Dame diese dann verspeist, fühlt sich jedoch ähnlich plump an wie mancherlei andere plumpe Szenen, in denen der Vater der eigentlichen Protagonistin mit Perücke und Gebiss so tut, als wäre er ein anderer - sprich: Toni Erdmann. Das niemand, der wenige Stunden zuvor mit der "echten Person" gesprochen hat, diese Verkleidung erkennt, mag man entschuldigen - die weitergehenden Szenen mit schlichtweg platten Humor hingegen nicht. Die Geschichte einer Annäherung zwischen Tochter und Vater, der eine Käsereibe als tolles Geburtstagsgeschenk empfindet, hätte berührend, melodramtisch und gewiss auch tragischkomisch werden können - mich hat das Gesamtwerk in seiner Fragwürdigkeit jedoch zunehmend eher genervt, so dass ich reue, die DVD nicht zuvor für 10 Cent an Momox verkauft zu haben.
ungeprüfte Kritik