Fassbender nackt in Shame, als Magento und als RoboCop?
Fassbender nackt in Shame, als Magento und als RoboCop? - Er gesteht, dass ihm seine Golden-Globe-nominierte Rolle in 'Shame' nicht leicht fiel. Si-Fi-Projekte planen ihn bei Prometheus, erneut bei den X-Men und als RoboCop ein!
Michael Fassbender fiel seine bei den Golden Globes nominierte Rolle in dem für März angekündigten Kinodrama Shame (Großbritannien/USA 2012) nicht gerade leicht.
Der in Heidelberg geborene Shootingstar verkörpert im neuen Film von Regisseur Steve Rodney McQueen den sexsüchtigen Brandon, der einen unerwarteten Besuch von seiner Schwester Sissy (gespielt von Carey Mulligan) erhält.
Schon für McQueens 2008er Drama Hunger musste Fassbender an seine körperlichen Grenzen gehen und sich auf ein Gewicht von nicht mal 60 Kilogramm runter hungern. Trotzdem hätten ihn die Dreharbeiten damals nicht so mitgenommen wie diesmal, gesteht er.
Wie Gott ihn schuf!
Fassbender: "Für Hunger musste ich abnehmen, aber konnte mich an einen Zeitplan halten. Aber Shame war ziemlich aufwühlend; der Gedanke, worum es bei meinem Charakter wirklich geht, bei den Beziehungen, der Intimität und wie das für einige Menschen zum Problem wird."
Für einen Großteil des Filmes musste sich der 34-Jährige (*02.04.1977) in seinem Adamskostüm zeigen und gesteht, dass ihm das nicht leicht fiel. "Ich fühle mich nicht wohl dabei, nackt in einem Raum voller Unbekannter herumzulaufen", so der Schauspieler mit deutschen und irischen Wurzeln. "Aber es musste ja getan werden. Es war ein grundlegender Teil, um in die Psyche [der Figur] abzutauchen." Dabei ist Michael Fassbender, so sagt er selbst von sich, "vollkommen furchtlos". Er hat - wie bei dieser Hauptrolle als Sexsüchtiger - generell kein Problem mit Rollen, die in ein schlechtes Licht gerückt sind.
Auch die anschaulichen Sexszenen in Shame hätten in ihm weder Unsicherheit noch Angst hervorgerufen, versichert Co-Star Carey Mulligan (Alles, was wir geben mussten 2010, Wall Street - Geld schläft nicht 2010). Zudem lobt die Britin Fassbenders Engagement, wenn es um seine Rollen geht. "Sobald man mit Leuten über Sex reden möchte, fühlen sie sich unwohl. Michael ist nicht unsicher oder, wenn er es doch ist, versteckt er das irgendwo, wo die Menschen es nicht sehen können", verrät Mulligan im Gespräch mit dem GQ-Magazin.
Mulligan berichtet: "Viele Schauspieler wollen nur Rollen, die in einem guten Licht stehen, besonders, wenn sie so talentiert und gutaussehend sind wie Michael. Wenn ich etwas bei der Zusammenarbeit mit Michael gelernt habe, dann, dass er vollkommen furchtlos ist." Sich hüllenlos zu präsentieren, sei für Fassbender nach eigenen Angaben tatsächlich kein Problem. Er finde es vielmehr unverständlich, dass viele Menschen einen nackten Mann in einem Film als etwas Außergewöhnliches ansehen würden. "Wenn ein Typ nackt ist und man einen Penis sieht, dann ist das eine große Sache", befindet er. "Frauen stolzieren in Filmen ständig nackt herum."
Wer seinen Nacktauftritt auf der großen Leinwand begutachten möchte: Shame wird vom deutschen Linzenzinhaber Prokino ab dem 1. März 2012 in die Kinos gebracht.
Ein fähiger Schauspieler beziehungsunfähig?
Er könne jedoch aufgrund seiner Karriere keine Beziehung führen. Fassbender könnte sich zwar durchaus vorstellen, sesshaft zu werden und eine Familie zu gründen - gleichzeitig möchte er es einer Frau aber nicht zumuten, mit den Konsequenzen seines Berufs leben zu müssen und damit häufig allein zu sein. "Ich bin eine ziemlich romantische Person und ich finde die Idee, eine Familie zu haben, toll. Aber ich müsste hier [im Job] einen Gang herunterschalten", gesteht er im im Gespräch mit GQ.
So sei es besonders schwierig für ihn, einer Frau die Zuwendung zu schenken, die sie verdiene. "Ich finde es schwer, beides [Arbeit und Beziehung] unter einen Hut zu kriegen und der Person das richtige Maß an Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken, das sie verdient." Eine Vorstellung von seiner Traumfrau hat er aber trotzdem, wie er zugibt. So schätze er am weiblichen Geschlecht vor allem "Intelligenz und Selbstbewusstsein". Dazu erklärt er: "Wenn eine Frau ein bisschen übergewichtig ist oder wenn sie mit sich selbst zufrieden ist und das Leben so lebt, wie sie es sich vorstellt, finde ich das sexy und attraktiv. Wenn jemand aber eine perfekte Figur hat und unzufrieden ist, dann finde ich das traurig und unattraktiv."
Zukunfspläne als RoboCop
Ein Herz hat Michael Fassbender nicht nur für die Frauenwelt, auch Filmliebhabern - weiblichen wie männlichen - gibt er Anlass, ins Schmachten zu kommen: Unter anderem ist er die erste Wahl auf der Besetzungsliste von José Padilha für die Rolle des 'RoboCop' in einem bevorstehenden Remake von Paul Verhoevens Klassiker RoboCop (USA 1987). Regisseur Padilha (siehe den auf der Berlinale mit dem 'Goldenen Bären' ausgezeichneten Tropa de Elite 2007 und sein Sequel Elite Squad 2010), der zurzeit an dem Drehbuch für den Film arbeitet, hofft im kommenden Jahr mit den Dreharbeiten beginnen zu können.
'RoboCop' soll die für Action-Fans wohlbekannte Geschichte des Polizisten Alex Murphy neu erzählen, der brutal ermordet und kurz darauf übermenschlich wiedererschaffen wird. Obwohl auch andere Möglichkeiten für die Besetzung der Hauptrolle denkbar wären, wünscht sich Padilha den Star aus X-Men: Erste Entscheidung (USA 2011) für die Titelrolle und er hofft, dass Fassbender das Angebot annehmen wird. "Ich werde 'RoboCop' drehen. In der Tat schreibe ich im Moment das Skript, der Drehbuchautor ist bei mir, wir haben die vergangenen 15 Tage zusammen gearbeitet, um dem Skript den Feinschliff zu verpassen", so der Filmemacher.
Im Interview mit dem brasilianischen Sender Globo1 verrät José Padilha außerdem: "Ich werde diesen Freitag zurück nach Los Angeles reisen, um die neue Version mit dem Studio zu diskutieren, und vielleicht mit dem Casting beginnen, die Schauspieler auszuwählen und die Idee ist, im Februar mit den Dreharbeiten zu beginnen, Februar oder März. Das ist die Idee. Man weiß aber nie im amerikanischen Filmgeschäft. Wir liefern nur das Projekt, aber wir sind an die Termine der Schauspieler gebunden... es ist schwierig." Auf die Rollenverteilung angesprochen, antwortet der Regisseur ausweichend: "Ich kann dazu jetzt nichts sagen, es ist zu früh, darüber zu sprechen, aber es gibt ein paar Schauspieler, die ich schätze. Ich mag den Fassbender wirklich, ich würde gerne mit ihm sprechen - ich werde mit ihm sprechen." In der Zeit von 1987 und 1993 wurden die bisherigen drei 'RoboCop' Kinoauftritte gedreht, der erste Teil spielte knapp 40 Millionen Euro ein, der dritte Teil erwirtschaftete nur knapp acht Millionen Euro.
Darüber hinaus soll Michael Fassbender in der Literaturverfilmung 'At Swim-Two-Birds' (zu Deutsch: 'Auf Schwimmen-Zwei-Vögel') vor die Kamera treten. Der Shame-Star wird neben Colin Farrell, Gabriel Byrne und Cillian Murphy im geplanten Filmprojekt zu sehen sein, während Schauspieler Brendan Gleeson (Brügge sehen... und sterben? 2008, The Guard - Ein Ire sieht schwarz 2011) nicht nur mitspielt, sondern auch selbst Regie führt. Beruhen wird die Produktion auf dem gleichnamigen Roman von Flann O'Brien von 1939. Die Handlung dreht sich um einen jugendlichen Literaturstudenten aus Dublin, der seine Umwelt in seinen Geschichten verarbeitet.
An dem Stoff arbeitet Gleeson bereits seit vier Jahren, nachdem er sich die Rechte vor sieben Jahren sicherte. Sein Sohn Domhnall wird ebenfalls im Film mitspielen, wenn dieser im Frühling 2012 gedreht wird. Fassbender hat derweil eine ganze Reihe an Projekten für das nächste Jahr in den Startlöchern. So wird er am dem 9. August (geplanter deutscher Kinostart) in Ridley Scotts vielversprechendem Science-Fiction-Werk Prometheus - Dunkle Zeichen (USA 2012) zu sehen sein, aber auch ein bisschen eher, genauer gesagt ab dem 3. März, neben Channing Tatum und Ewan McGregor in Steven Soderberghs Thriller Haywire (USA 2011). Überdies soll er in der Fortsetzung zu X-Men: Erste Entscheidung wieder in die Rolle des 'Magneto' schlüpfen.
Schöne Aussichten also für diejenigen, die dem brasilianischen Regisseur José Padilha nur zustimmen können mit seiner Aussage: "Ich mag den Fassbender wirklich".