Such dir deine Freunde mit Sorgfalt aus! - Unfriend - der Überraschungs-Horrorthriller mit deutschen Wurzeln. Ein falscher Klick und der Horror nimmt seinen Lauf
Ich habe wirklich viele... nein, sehr viele Horrorfilme gesehen. Von sehr gut bis unterirdisch miserabel, ich versuche fast jedem Horrorstreifen eine Chance zu geben und diese Einstellung kam mir bei Unfriend zugute.
Als ich den spärlich besetzten Kinosaal betrat, um mir den Film des deutschen Regisseurs Simon Verhoeven anzusehen, hatte ich ehrlich gesagt keinerlei Hoffnung, dass mir dieser Film, der weitesgehend mit relativ unbekannten Gesichtern besetzt ist, nachhaltig im Kopf bleiben würde.
Eigentlich hatte ich den Film für mich schon als kurzzeitige Unterhaltung abgetan, denn aus Erfahrung heraus muss man leider sagen, dass es nicht allzu oft vorkommt, dass ein Horrorfilm einen voll und ganz beeindruckt. Die Thematik ist zu lahm oder schon X-Mal verfilmt worden, die Handlung zu vorhersehbar, die Schockmomente zünden nicht - um mal ein paar Gründe zu nennen, die aus einem Horrorfilmabend einen "der war der blanke Horror" Filmabend zu machen.
Unfriend sollte ursprünglich unter dem Namen 'Unknown Error' veröffentlicht werden, die Macher des Films entschieden sich aber dagegen, um eine Verwechslung mit dem kurz vorher veröffentlichten Horrorfilm Unknown User (2014) auszuschließen. Anhand des Titels und der ähnlichen Thematik der beiden Filme, packte auch ich diese Filme automatisch in eine Schublade - was sich als falsch herauskristallisierte!
Während man in Unknown User nämlich quasi die gesamte Handlung des Films über den Laptop der Protagonistin verfolgt und der Film von sechs Schülern handelt, die übers Internet von einem mysteriösen Killer bedroht werden, unterscheidet sich Unfriend nicht nur, weil der Regisseur für seinen Film die Standard-Kameraperspektive gewählt hat. Unfriend beschäftigt sich zwar wie Unknown User mit dem aktuellen Thema Social Media, jedoch unterscheiden sich die beiden Filme gänzlich in der Handlung.
Das Making-of zu 'Unfriend':
"Du wirst wissen, wie es sich anfühlt, wenn man alleine ist :)"
Laura (Alycia Debnam-Carey, bekannt aus der Serie The 100) ist eine beliebte Psychologiestudentin und genießt ihr College-Leben in vollen Zügen. Sie ist auf sozialen Medien sehr aktiv und teilt gerne Dinge mit ihren über 800 Freunden auf Facebook. Eines Tages erhält sie eine Freundschaftsanfrage von der Außenseiterin Marina, die sie kaum kennt und die sonst keinen einzigen Freund auf Facebook hat.
Als Laura die Anfrage annimmt, entpuppt sich Marina (Liesl Ahlers) als extrem zudringlich und besitzergreifend und so sieht Laura keine andere Wahl als sie wieder aus ihrer Freundesliste zu löschen. Damit setzt sie jedoch unbewusst einen schrecklichen Fluch in Gang und einer nach dem anderen ihrer Freunde stirbt auf grausamste Weise. Laura bleibt nur wenige Tage Zeit, das Rätsel um Marina und das mysteriöse Facebook-Profil zu lösen.
Gedreht wurde der Film in Kapstadt, Südafrika. Und obwohl der Regisseurs des Films, Simon Verhoeven, aus Deutschland kommt und auch deutsche Produktionsfirmen hinter dem Film stecken, wurden für Unfriend überwiegend englischsprachige Darsteller verpflichtet, sodass der Film in Englisch gedreht wurde.
Unfriend fackelt nicht lange und geht direkt in die Vollen. Nach einer kurzen Einführung, in der wir einen kleinen Einblick in das Leben der Protagonistin Laura und ihrer Clique bekommen, nimmt nach einem einschlagenden Vorfall die Handlung ihren Lauf und das Schaudern geht sofort los. Der Film schafft es, die Spannung, die er nach kurzer Zeit aufgebaut hat, den gesamten Film über zu halten. Unfriend ist einer dieser Filme, die einen mit seinen Schockmomenten direkt unter die Haut gehen und mit denen spart der Film nicht.
Eigentlich ist es sogar fast wie eine Überdosis an Spannung und Schrecken - denn ab einem gewissen Punk des Filmes, kommt man kaum dazu sich von von den einem Schrecken zu erholen, da erwischt der Film einen schon wieder eiskalt! Trotz ein paar Horrorfans bekannten Handlungssträngen ist die Handlung von Unfriend erfreulicherweise alles andere als vorhersehbar und so erwartet einen die ein oder anderen Überraschung. Also dann, fröhliches Schaudern!