Am 31. Mai wird Adam Sandlers neuer Film Jack und Jill (USA 2011) hier im Verleihprogramm auf DVD und Blu-ray erscheinen.
Ein neuer Rekord verhilft dieser Komödie zu einem besonderen Platz in der Geschichte des Films, wenn auch zu einem nicht besonders schmeichelhaften. Denn Jack und Jill war am 1. April der große Abräumer bei der Verleihung der Goldenen Himbeere. Die seit 1981 alljährlich gleich nach den Oscar Awards unter abgehaltenen Golden Raspberry Awards, oder kurz Razzie, stellen das nicht allzu ernst zu nehmende satirische Gegengewicht zum gewichtigen Oscar dar. Zu gewinnen gibt es hier außer etwas Häme aus der Branche eine goldfarbene Himbeerstatue in der Größe eines Golfballes und einem Materialwert von knapp 5 Dollar.
Nicht zu unterschätzen ist dagegen die PR-Wirksamkeit, wie auch diese Meldung zeigt. Sogar eine Ehren-Himbeere für die schlechteste Karriereleistung ('Worst Career Achievement Award') wurde schon fünf Mal vergeben, 1981 an Ronald Reagan, 1983 an Linda Blair, 1985 an Irwin Allen, 1987 für die Gummi-Hai-Attrappe 'Bruce' aus Der weiße Hai und 2009 zu Händen des deutschen Regie-Exports Uwe Boll, der als Deutschlands Antwort auf Trashlegende Ed Wood 'geehrt' wurde.
In diesem Jahr fand bereits die 32. Verleihung statt, die im kalifornischen Santa Monica abgehalten wurde.
Nachdem die Kinokomödie in den insgesamt zehn Kategorien der sogenannten Anti-Oscars gleich zwölf Mal nominiert worden war, ging tatsächlich jeder Preis an den Streifen, der damit einen neuen Rekord aufstellte. Zuvor war Lindsay Lohans Ich weiß, wer mich getötet hat (USA 2007) mit acht Goldenen Himbeeren diese fragwürdige Ehre zuteil geworden.
Unter anderem wurde Jack und Jill als schlechtester Film ausgezeichnet, während Adam Sandler für seine Darstellung eines Mannes und seiner Zwillingsschwester - die titelgebenden Jack und Jill - sowohl in der Kategorie 'Schlechtester Hauptdarsteller' als auch 'Schlechteste Hauptdarstellerin' absahnte. Al Pacino, der in dem Film sich selbst spielt, wurde zum schlechtesten Nebendarsteller ernannt. Als schlechteste Nebendarstellerin ging David Spade in der Rolle einer Frau hervor. Regisseur Dennis Dugan musste gleich für zwei seiner Filme den Preis für die schlechteste Regie entgegennehmen: Neben Jack und Jill war er auch für Meine erfundene Frau (USA 2011) nominiert gewesen, in dem Sandler ebenfalls die männliche Hauptrolle einnimmt.
Auch in den Kategorien 'Schlechtestes Leinwandpaar', 'Schlechtestes Drehbuch', 'Schlechteste Neuverfilmung' und 'Schlechtestes Ensemble' gewann Jack und Jill eine der unliebsamen Auszeichnungen.
Da der Film in den Kategorien 'Schlechtester Nebendarsteller' und 'Schlechteste Nebendarstellerin' doppelt nominiert war konnte er automatisch nicht alle zwölf Nominierungen in einen Sieg umwandeln. "Er hat also nicht ganz abgeräumt" so John Wilson, Gründer der Goldenen Himbeere, gegenüber dem People Magazin. "Deshalb wird er im Rekordbuch mit einem Sternchen versehen."