Zwei Generationen treffen aufeinander. Ein Film über den Konflikt zwischen Vater und Sohn. Das Zusammentreffen zweier Altersgruppen von Schauspielern. Zwei Soundtracks, ein elektronischer und ein orchestraler untermalen die Geschichte. Ob dieses 'Treffen der Generationen' in Nobel Son (2007) von Autor und Regisseur Randall Miller gut geht?
Einen Nobelpreis für den schlechtesten Vater der Welt?
Viel gegensätzlicher zu den Schriften einer Herta Müller kann ein Film wohl nicht ausfallen. In Nobel Son wird jede Szene mit den pulsierenden Klängen von Paul Oakenfold und ab und zu mit den klassischen Tönen von Mark Adler unterlegt.
Was lange währt, wird endlich gut
Skeptisch machen könnten die Produktionsjahre, denn Nobel Son wurde bereits von Oktober bis November 2005 gedreht, im Abspann lesen wir 2006 und offiziell wird 'USA 2007' genannt. Schließlich erreicht uns der Film im Dezember 2009 auf DVD und Blu-ray. Eine lange Reise hat Randall Miller Independent-Gaunergeschichte zurückgelegt und auf dem Weg in den amerikanischen Kinos nur etwa eine halbe Million Dollar eingesammelt.
Aber das muss alles nicht heißen, der Film muss jetzt funktionieren, wenn Sie ihn in den Player legen und die ersten Minuten sehen, eine blutige Szene an einem Bankautomaten, die in ihrer detaillierten Gewaltdarstellung einigermaßen befremdet - WTF. Der englische Prolog und die schnellen Dialoge in Originalsprache sind reichlich komplex und zwingen uns zum Dazuschalten der Untertitel, immer noch besser als die schwache Synchronisation.
Es folgen wilde Schnitte, schräge Klänge, farblich verstärkte Bilder, die man erst einmal überstehen muss, bis sich der Film selbst einen Sinn gibt.
Es folgen wilde Schnitte, schräge Klänge, farblich verstärkte Bilder, die man erst einmal überstehen muss, bis sich der Film selbst einen Sinn gibt.
Diese Besetzung allein ist ihr Eintrittsgeld - pardon, die Leihgebühr - schon wert, meinen wir. Da kann nicht einmal mehr der allzu dominante Soundtrack nerven, auch nicht das etwas sprunghafte Geschehen, das mal mehr und überwiegend weniger fesselt.
Wussten Sie eigentlich schon?
Zur weiteren 'Lektüre' empfehlen wir bei Stromausfall die Werke der Herta Müller und bei einer sich leerenden Video Buster Wunschliste den nachfolgenden Film von Randall Miller und seinem Hauptdarsteller Alan Rickman:Bottle Shock (2008).
Nachtrag zu Mary Steenburgen, die hier die Ehefrau und Mutter Sarah verköpert wie ein souveräne First Lady: Sie ist eine der Oscar-Preisträgerinnen, ausgezeichnet für eine Nebenrolle in Jonathan Demmes 'Melvin und Howard' von 1980 (leider in Deutschland nicht erhältlich). Was wir nicht wussten - aber weitergeben möchten, falls es Ihnen genauso geht - sie lebte in ihrer früheren Ehe mit Malcolm McDowell (Clockwork Orange) zusammen und seit 1995 heißt ihr Ehemann Ted Danson.

Der fiel uns schon positiv im Comeback (wenn es überhaupt eins war) auf, als eine der Hauptfiguren in der Krimiserie Damages (2007-10). Beide, Steenburgen und Danson, treten nun in Nobel Son auf, sie in einer starken Rolle, er in einem Gastauftritt, allerdings keinmal gemeinsam vor der Kamera. Vielleicht beim nächsten Mal?