"All the Boys Love Mandy Lane". All the boys? Werden auch alle Zuschauer Mandy Lane lieben? Und welche Schauspielerinnen und Schauspieler werden von allen geliebt? Wir klären auf, über den Film, seine Figuren, seine Zielgruppe und über wen wir ins Schwärmen geraten.
Alle lieben Mandy Lane, das gilt im Film nicht nur für die "Boys" sondern auch für die Schulkameradinnen. Wir jedenfalls haben uns zwar nicht unsterblich in den Film All the Boys Love Mandy Lane (2006) verliebt, von der gut gemachten 90-minütigen Verführung möchten wir Ihnen aber gerne berichten.
Die ungeschnittene DVD-Neuerscheinung haben wir außerdem zum Anlass genommen, spontan kreuz und quer im Team von Video Buster nachzufragen, welche Filmstars von allen geliebt werden. All the boys/girls love...? (unten mehr)
Let the games begin...
Zum Film: Mit dem vergleichsweise lächerlich geringen Budget von 750.000 Dollar hat der Regieneuling Jonathan Levine das Kunststück vollbracht, aus einer Handvoll unbekannten Darstellern, vertrauten Teenie-Schablonen und abgedroschenen Horrorfilm-Situationen ein mal mehr, mal weniger beachtliches Werk zu erschaffen.
"Die Bilder stimmen!", wie ein Bekannter nach ordentlichen Kinofilmen zu sagen pflegte.
Schon der Einstieg von All the Boys Love Mandy Lane mit der Gruppe 'Bedroom Walls' und ihrem Song 'In Anticipation of Your Suicide' ist sympathisch. Klanglich wird man in eine schwüle Leichtigkeit hineingezogen und von den warmen Farben der Filmbilder eingelullt. Eine Schulklingel schrillt und leitet für die Schüler den Start in die Sommerferien und für uns den Beginn eines (sozialkritischen?) Teenager-Thriller-Splatter-Films ein.
Kritiker können Mandy Lane die unübersehbare Klischeehaftigkeit vorwerfen. Dabei scheint das Zitieren von Genreklassikern wie dem Texas Chainsaw Massacre von 1974, dem 'Camp Crystal Lake' aus Freitag der 13. (1980 bis heute) oder den Werken jüngerer Filmemacher wie dem Franzosen Alexandre Aja (u.a. High Tension von 2003) inzwischen beinahe unumgänglich.
Eine Grundregel dieser Filmgattung ist seit John CarpentersHalloween (1978) schließlich das Bestrafen von lasterhaften Heranwachsenden, die sich mit wildem Kiffen und Kopulieren eine Befreiung aus all den Zwängen erhofft. Zwingend gesehen haben muss man diesen Film nicht. Deutlich besser als der sehr ähnliche australische Lost Things - Strand der verlorenen Seelen(2003) ist Mandy Lane aber allemal.
Splatterfans kommen auf ihre Kosten
Was bleibt, ist ein FSK18-Titel, der Splatterfans zumindest in zwei, drei Szenen deftig bedient und unangenehm detailliert die Erwartung erfüllt. Solcherlei Bilder können zwar pädagogisch verurteilt werden, zeigen jedoch exakt die Aussage, die Regisseur Levine verfolgt: Ungeschminkt, wenn auch überzogen, die Auswirkungen zeigen, die aus Konflikten im Elternhaus und in der Schule erwachsen.
Vorfälle wie das Schulmassaker von Littleton (siehe Bowling for Colmbine) als Ausgangspunkt zu nehmen, um daraus eine weitweit vermarktbare Horrorgeschichte zu machen. Wer die High-School-Zeit mit seinen tyrannisierenden Klassenkameraden übersteht, der hat den wahren Horror erlebt. Wer da durchkommt, der hat das Schlimmste hinter sich. So könnte man den Antrieb der Geschichte deuten. Aber nur wenn man das Ziel verfolgt, den ab und an doch arg abflachenden Film zu retten.
Die Figuren könnten streckenweise auch in einer High-School-Satire wie Clueless (1997) auftauchen, so als wären Buffy (1997-2003) und ihre Schulgefährten zum Crystal Lake gefahren. Da können nur die schöne Kamera, die Musik, filmische Ideen wie ein 'Grindhouse'-mäßiger Abspann und allem voran der faszinierende Charakter der Mandy Lane retten.
Gestatten: Lane, Mandy Lane
Für einen vierten Stern in dieser Kritik sorgt nämlich Amber Heard, die Darstellerin der Mandy Lane. Nicht nur erschafft sie mit Mandy Lane eine ungewöhnliche Filmfigur, sie liefert uns auch noch ein wirklich gutes Interview in den DVD-Extras. Das sollte man sich aber auf jeden Fall erst NACH dem Hauptfilm anschauen! Wie Amber Heard (*1986) selbst im fast halbstündigen Gespräch sagt:
"Wir sind ja am Ende der DVD, richtig?" ("This is the end of the DVD, right?") Dort berichtet sie ganz offen über die Dreharbeiten in ihrer Heimat Austin, Texas. Über ihre eigene Schulzeit, über Cliquen, das Angepasst-sein-müssen, über ihren Lieblingslehrer, das Wegziehen aus dem Elternhaus, das Verhältnis von Büchern zu Filmen, das Business und die künstlerische Botschaft.
Sie gibt sogar eine eigene Interpretation ab und erklärt, wie sich das Drehbuch über die Gesellschaft lustig macht. Und Amber Heard berichtet von ihrem großen Vorbild: Charlize Theron.
All the boys/girls love...
Wir haben unsere Kolleginnen und Kollegen gefragt, welche Darstellerinnen bzw. Darsteller sie lieben.
Hier das (nicht repräsentative) Ergebnis: