Sexy Teen vom Panic Room bis(s) ins Adventureland - Zu Beginn ihrer Laufbahn hatte sie als blutjunge Filmtochter mit einem zu niedrigen Blutzuckerspiegel zu kämpfen, heute wird das Blut der Schönen von Vampiren und Werwölfen begehrt
Name: Kristen Stewart
Geburtsort: Los Angeles, Kalifornien, USA
Geburtstag: 09.04.1990
Bella Swan, das wird die Rolle ihres Lebens bleiben. Dabei gab die inzwischen 20-Jährige neben Filmmüttern wie Jodie Foster, Sharon Stone und Diane Lane schon zahlreichen anderen Teenagern ein unvergessliches Gesicht: in Thrillern als Sarah Altman in Panic Room (2002) und als Kristen Tilson in Cold Creek Manor (2003) - im Fantasy-Genre als Lisa in Zathura (2005) und als Sophie in einem Gastauftritt im Finale von Jumper (2008) - oder in bewegenden Roadmovies als Tracy Tatro in Into the Wild (2007) und Martine in Das gelbe Segel (2008).
Ich bitte um Aufmerksamkeit!
Unsere Aufzählung von Titeln zeigt, dass sich Kristen Stewart im Rückblick bereits erstaunlich vielseitig gezeigt hat, mit diesen Spielfilmen sogar überdimensional auf den deutschen Kinoleinwänden.
Rückblickend werden ihre (nicht einmal im Abspann namentlich genannten) ersten Schritte in Hollywood wohl weniger filmgeschichtliche Beachtung finden: als ein Mädchen im Brunnen in der US-Fernsehkomödie The Thirteenth Year - Das dreizehnte Jahr (1999) oder als eine Ringewerferin in der Realverfilmung The Flintstones 2 - Viva Rock Vegas (2000). Produzenten wurden dennoch auf sie aufmerksam und 2002 sollte das Jahr werden, in dem die Aufmerksamkeit eines weltweiten Publikums folgte.
Foto links: Inzwischen sogar auf Eiswerbung in Rom ganz 'cool' und heiß begehrt.
(Quelle: Video Buster)
In David Finchers Beklemmungsthriller Panic Room (2002) spielt sie die kränkliche Filmtochter von Jodie Foster. Beim Casting konnte sich Kristen Stewart gegen unzählige Mitstreiterinnen durchsetzen, darunter die gleichaltrige Hayden Panettiere - die mit der TV-Serie Heroes (2006-2010) und ihrer Rolle der Claire Bennet erst einige Jahre später den großen Durchbruch erlebte. Kristen hingegen spielt sich schon 2002 in die Herzen der Filmfans, als Sarah Altman, die mit ihrer Mutter Meg (Jodie Foster) in eine von Einbrechern tyrannisierte Stadtvilla ziehen muss und als Tochter gleichzeitig mit ihrem zu niedrigen Blutzuckerspiegel zu kämpfen hat und um regelmäßige Insulinspritzen besorgt ist.
Gar nicht niedrig, sondern hoch hinaus ging es für die auf 1,68 Meter herangewachsene Kristen in den Folgejahren. Im Kinderfilm Mission: Possible (2004) beispielsweise kämpft sie sich diesmal auf Seiten der Einbrecher clever und erfolgreich durch. Dazu wird die Figur der Sarah Altman im Panic Room nicht der einzige Fall bleiben, in dem sich Kristen gegen böse Eindringlinge in einem neuen Zuhause durchsetzen muss: Cold Creek Manor (2003) heißt ein verwittertes Gebäude, in das sie mit ihren Filmeltern Sharon Stone und Dennis Quaid einzieht. Doch schon bald erfahren die neuen Bewohner von Ereignissen aus der Vergangenheit, die nichts Gutes verheißen.
Beinahe ebenso fatal verläuft auch die Geschichte in Kristen Stewarts nachfolgendem Gruselfilm The Messengers (2007), der noch spannender inszeniert wurde und Kristen obendrein eine deutlich größere Rolle bescherte.
Einen kurzen Moment lang erlebt man Kristen persönlich, im DVD-Bonusmaterial zu The Messengers (2007), wo verschiedene Internetberichte vom Dreh, Webisodes, versammelt sind.
In einer Ausschnitt ("On Set with Kristen Stewart") kann man sie im Wohnwagen erleben, auf dem Schoß eine Schmusekatze, in der Hand ein tragbares Videospiel. Sie berichtet vom Spaß an der Schauspielerei, an kleineren Stunts und am Hineinfinden in die Facetten ihrer fiktiven Charaktere.
Kristen räumt jedoch auch ein, dass es ihr nicht leicht fällt, fünf Monate lang von Zuhause weg zu sein. Mit einem Privatlehrer sitzt sie in der Drehpause konzentriert vor dem Laptop und geht historische Ereignisse durch. Die vermisste Geborgenheit der Familie findet sie an diesem fernen Ort in der Fremde (einer ihrer Lieblingsromane: Albert Camus Der Fremde) bei ihrem alles geliebten Kater Max. So sehr sich Gleichaltrige womöglich wünschen würden, mit ihr zu tauschen, zeigt diese Ausschnitt auch, was es bedeutet, seit dem zehnten Lebensjahr unterwegs zu sein und dass ein jedes ihrer annähernd dreißig Filmprojekte doch immer einige Monate Lebenszeit verschlingt.
Ein wenig unterhaltsame Lebenszeit könnten Sie übrigens mit einer von Kristens weiteren Veröffentlichungen im Verleih verbringen: Adventureland (2009) heißt die ironische Komödie, in der sie inmitten eines 80er Jahre Vergnügungsparks zusammen mit einem ziellosen College-Absolventen (gespielt von Shootingstar Jesse Eisenberg aus Zombieland) die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens durchlebt.
Und kurz nach dem Erscheinen von Adventureland auf DVD und Blu-ray ist Kristen Stewart schon wieder auf der Kinoleinwand zu sehen: Eclipse - Bis(s) zum Abendrot ist die dritte Verfilmung in der Twilight-Saga nach den Romanen von Stephenie Meyer. Schon war der vierte Teil der Buchreihe, Breaking Dawn- Bis(s) zum Ende der Nacht (2011), in Vorbereitung, denn selbstverständlich lässt es sich die US-Produktionsfirma Summit Entertainment nicht nehmen, auch diesen weltweiten Bestseller zu verfilmen. Als Hauptdarsteller konnten glücklicherweise wieder Kristen Stewart als Bella Swan, Robert Pattinson als Edward Cullen und Taylor Lautner als Jacob Black gewonnen werden.
Sollte zunächst nach der dritten Verfilmung Eclipse aus einer Film-Trilogie eine Tetralogie werden, werden es jetzt sogar fünf Teile: die Geschichte von Breaking Dawn wird in zwei Spielfilmen erzählt werden! Kristens wird dann wieder brauen Kontaktlinsen eingesetzt bekommen, um sich in die Buchheldin Bella Swan zu verwandeln, denn ihre natürliche Augenfarbe ist grün. Die hat sie von ihren Eltern, einem amerikanischen TV-Produzenten und einer aus Australien stammenden Mutter, erhalten. Jules Mann-Stewart, ihre Mutter, war zuvor nicht nur Drehbuchautorin und Cutterin im Filmgeschäft tätig, sie wird sogar bei einem der nächsten Spielfilme von Tochter Kristen Regie führen - der vorläufige Titel des Films mit Darsteller Kevin Smith: "K-11".
Es ist nicht immer leicht, heranzuwachsen: Als Scheidungskind Zoe wird sie von ihrem vielbeschäftigten Filmvater Robert De Niro in Inside Hollywood (2008) morgens ausnahmsweise mit dem Auto abgeholt. Auf dem Beifahrersitz sitzend stellt sie fest: "Du weißt, nicht jede 17-Jährige lässt sich noch von ihrem Vater in die Schule fahren. Mir gefällt das, da kann ich mich wieder wie ein Kind fühlen." Und Ihr Vater erwidert: "Du bist ein Kind." (Stewart: "It makes me feel like a kid." De Niro: "You are a kid.") Stimmt, man muss sich auch als Zuschauer in Erinnerung rufen, dass Kristen Stewart - geboren am 9. April 1990 in Los Angeles - noch gar nicht so alt ist, wie es ihre umfangreiche Filmografie (siehe unten) vermuten lässt.
So wohnt sie heute noch immer bei ihren Eltern und ihrem älteren Bruder Cameron in L.A. im Stadtteil Woodland Hills. Sogar bei der Wahl ihrer Projekte scheint sie der Adoleszenzphase ihres Lebens noch nicht entwachsen: "I don't want to make movies for kids, and I don't want to make movies for adults either." Sie möchte nicht mehr in Kinderfilmen spielen, auf Erwachsenenfilme will sie ebenfalls noch nicht festgelegt werden. Man darf gespannt sein, in welchen Rollen wir Kristen Stewart im Anschluss an die mehrteiligen Erzählungen um Bella Swan erleben werden. Ein Satz, den sie ihrem Filmvater in The Messengers (2007) tröstend zuflüstert, gilt auch für ihr Leben, da sind wir uns sicher: "You're gonna be alright." Du wirst das schon schaffen. Alles wird gut.