Animation, Kids, Abenteuer
Animation, Kids, Abenteuer
Nein... Pixar... das kann doch nicht wahr sein...!
Eigentlich hätte "Up" bzw. "Oben" doch ein richtig ernsthafter, tiefgründiger Film werden können. Lange genug war der Streifen ja schon angekündigt (mehrere Jahre?).
Zumindest hat mich das erste Drittel des Films sehr beeindruckt.
...Das war's dann aber auch schon, denn danach folgt jede Menge geballte sinnfreie Mainstream-Action à la Disney-Carte, die den Film nahtlos in die Ecke 'Leichte Kost für Vorschulkinder' verbannt.
Maßgeblich dazu bei trägt neben dem - ab der Mitte(!) des Films völlig sinnfrei zusammengeschusterten Drehbuch - auch die Tatsache, daß mit einem der wichtigsten Pixar-Logikgrundsätze gebrochen wurde:
Nämlich daß verschiedene Spezies eben NICHT miteinander in verbaler Form kommunizieren können.
Filme wie z.B. "Toy Story" oder "Finding Nemo" lebten von genau diesem Pixar-typischen Prinzip, nämlich bei allem märchen- und comichaften dennoch immer im Rahmen einer gewissen Glaubwürdigkeit und Logik zu bleiben.
Eine Horde sprechender Hunde, die 'hot dogs' kochen können und das Geschirr abwaschen, erinnert uns eher an typische Disney-Klassiker wie Pinocchio, Bambi oder Donald Duck, und dieses Konzept ist nicht mehr wirklich neu.
Schade, Pixar. Seit "The Incredibles" seit ihr leider nur noch Mittelklasse, bzw. paßt Euch nahtlos dem handelsüblichen Disney-Mainstream an.
Das reicht aber nicht, denn technisch gesehen kommt Ihr an die Allmacht von Dreamworks Home Entertainment nicht heran: die Jungs haben definitiv die besseren Grafiker und teurere Renderfarmen (wenngleich auch kein brauchbares Drehbuch, vgl. "Shrek" oder "Shark Tale").
Also bitte, liebes Pixar-Team, jetzt gilts: beim nächsten Mal bitte wieder mit einem sinnvollen Drehbuch punkten, also eines, was nicht schon nach 30 min langweilig und vorhersehbar wird.
Meine Wertung für diesen Film setzt sich wie folgt zusammen:
die ersten 30% = Note 1,
die restlichen 70% = Note 5,
ergibt zusammen eine knappe 3 und damit gerade noch drei Sterne.
Ach ja, ich habe den Film im O-Ton gesehen. Erste Auszüge aus der deutschen Fassung lassen darauf schließen, daß die Synchro diesmal völlig daneben ist. Carl Fredricksen z.B. hört sich in der deutschen Fassung wie ein vorpubertierender Teenager im Stimmbruch an.
Da waren die deutschen Sprecher z.B. in "Ratatouille" deutlich näher am Charakter.
Alternativen:
Wer sich noch an die richtig guten, minutiös durchdachten und detailfreudigen Pixar-Streifen erinnern kann, der wird auch als Erwachsener
'Toy Story' 1+2, 'a bug's life', 'Monsters inc.', 'Finding Nemo',
'The Incredibles' und auch 'Ratatouille' immer wieder gerne einlegen (und vielleicht ein wenig der Zeit nachtrauern, als Pixar noch nicht gleich Disney war...)
ungeprüfte Kritik