Schöner Old-School-Horror-Film, der sich thematisch von den 80er/90er Jahre-Filmen inspirieren ließ. Das heißt hier gibt's Zigeunerflüche, Dämonen, Seher und Medien statt Zombies, japanischen Geistern oder Folterknechten. Sehr kurzweilig und sehr unterhaltsam.

Offensichtlich scheint der Film ja zu polarisieren, aber ich muß mich hier klar dem Dänen (Dansk - erste Kritik zu dem Film) anschließen: Der Film ist klasse! Allerdings ist es kein Slasher, sondern ein Film über Slasher. Wer sowas wie Hatchet erwartet kommt definitiv nicht auf seine Kosten. Stattdessen wird gezeigt, daß man als maskierter Serienkiller eine ganze Menge Vorarbeit leisten muß, damit alles schließlich und endlich so abläuft wie in Halloween, Freitag der 13te oder den Nightmare-Filmen gezeigt. Prima Idee und auch eine okaye Umsetzung.

Früher gab's dafür mal den Ausdruck "Actiongülle": B-Movies mit Klischee-Drehbuch und einer Extra-Dosis Brutalität. Genau das wird hier geboten - allerdings mit der Produktion eines A-Movies. Wenn man auf solche Filme steht - und ich tu das ab und zu mal - wird man prächtig unterhalten.
Die Presseberichte, in denen stand, daß Stallone auf die Situation in Birma aufmerksam machen will, halte ich allerdings für Nonsense. Hier gibt's eine Actionfilm-Klischee-Handlung (Einführung der Bösen und der Guten mit dem Hinweis, daß die Bösen ganz furchtbar böse sind und die Guten ganz furchtbar gut, wenn auch etwas naiv - dann Verschleppung der Guten durch die Bösen und anschließende Befreiung durch duch Rambo - sorry, wenn ich jetzt die Story ausgeplaudert habe) und ganz am Ende wird jemand die Frage gestellt haben, aus welchem Land die Bösen kommen sollen. Wie wär's mit Birma? OK, dann Birma ...

Düster, blutig, anspruchsvoll. Da dies eine seltene Kombination ist, kann ich den Film nur empfehlen. Allerdings sollte man sich Zeit dafür nehmen, denn mit den sonst üblichen Hollywood-Historiendramen ist der Film nicht vergleichbar. So wie die Bartholomäusnacht hätte ich mir "Das Parfum" gewünscht!